Sound of the Forest: Mindestens 150 000 Euro Schaden für Veranstalter

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HÜTTENTHAL / WWW.OBERZENT.TV - Zuspruch gibt es für die Organisatoren des Festivals Sound of the Forest in den Stunden nach der Absage für dieses Jahr reichlich: Unter anderem schickt Bestsellerautor Sebastian Fitzek, vor einiger Zeit mit musikalischer Unterstützung der Bad Königer Brüder Krings auf Lesereise unterwegs, via Facebook aufbauende Worte.

Sound of the Forest: Mindestens 150 000 Euro Schaden für Veranstalter
Nix geht mehr: Die Brücke über den Marbachstausee wurde nach der Absage von "Sound of the Forest" gesperrt. Foto: Heidemarie Canis

Für die Veranstalter in ihrer aktuellen Lage noch wichtiger sind allerdings die Reaktionen der "Standort"-Bürgermeister des Marbachsees. Die haben, so Fritz Krings vom veranstaltenden Verein, ihre Unterstützung zugesagt, um das Festival nach dem Rückschlag zu erhalten. Das gelte für Dietmar Bareis (Mossautal) und Dr. Peter Traub (Erbach) ebenso wie für Christian Kehrer (Oberzent), dessen Ordnungsamt - wie berichtet - die für das Wochenende geplante Veranstaltung am Mittwoch wegen erhöhter Waldbrandgefahr und potenzieller Risiken für die Besucher untergesagt hatte. Hilfe kann der gemeinnützige Verein Sound of the Forest jedenfalls brauchen: Nach einer ersten Berechnung beläuft sich der Schaden auf mindestens 150 000 Euro, sagt Krings. Dabei handele es sich um nicht versicherbare Posten innerhalb der Kalkulation - Einnahmeausfälle aus dem Getränkeverkauf, Catering und Ähnliches. Weitere Kosten dürften, so hoffen die Organisatoren, von Versicherungen übernommen werden. Rückmeldungen stehen aber noch aus.

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Unabhängig von diesen Fragen ist die Stimmung am Donnerstag - nicht nur, weil es in der Nacht wie zum Hohn drei Stunden geregnet hat - beim Rest-Ausrichterteam zwiegespalten: Mal emotional angesichts der fortwirkenden Enttäuschung, mal sachlich und an den verbleibenden Aufgaben orientiert. "Wir müssen mit der Situation professionell umgehen", sagt Jo Megow: "Das sind wir unseren Besuchern schuldig", die von den Veranstaltern schließlich als Freunde eingestuft werden und möglichst nächstes Jahr wiederkommen sollen.

Also werden am Donnerstag, erfahrungsgemäß der Hauptanreisetag, nach und nach kleine Gruppen in Bewegung gesetzt. Sie sollen Festivalgäste, die noch nicht von der Absage gehört haben oder dennoch gekommen sind, schon an den Park-&-Ride-Plätzen abfangen und auf die Situation und die komplette Sperrung des Geländes hinweisen. Auch an der Zufahrt zum Marbachsee beziehen sie Position. Die Helfer haben Getränke und liebevoll handsignierte Festivalplakate im Gepäck - vor allem aber auch den Hinweis darauf, dass in Erbach (Turnhalle) und Beerfelden (Sportplatz) Notunterkünfte für eine Nacht vorhanden sind.

Details dazu haben die Verantwortlichen des Vereins erst nach und nach erfahren, und damit ist ein aus deren Sicht wesentlicher Kritikpunkt angesprochen: Die Kommunikation von den für die Absage zuständigen Stellen zu den Veranstaltern habe alles andere als gut funktioniert. Zudem bemängeln die Ausrichter, dass ihr umfassendes Waldbrandverhinderungskonzept - sogar "Schneekanonen" als Wassersprenger kommen darin vor - zwar als geeignet eingeschätzt wurde: "Aber man hat uns offenbar nicht zugetraut, dieses Konzept auch umzusetzen", sagt Rekha Krings. Unterstützungsangebote in dieser Hinsicht habe es dennoch nicht gegeben.

Nun ist die Situation aber, wie sie ist, und ein gewisses Verständnis für die Entscheidung des Oberzent-Ordnungsamts gibt es trotz allem ebenfalls. Deswegen, so betont der Verein, gehe es jetzt vor allem darum, gemeinsam mit allen Seiten das Geschehen aufzuarbeiten und künftig darauf aufzubauen. Schließlich soll die Festivalgeschichte möglichst weitergehen, ganz so wie ein Helfer es auf einem der Plakate zum ausgefallenen Zehnjährigen geschrieben hat: "2019 holen wir das nach."

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